Das Waldschlösschen baut neu

Ein Interview mit Geschäftsführer Kevin Rosenberger.

Kevin Rosenberger im Gespräch mit Flo

Das Waldschlösschen liegt 13 Kilometer südöstlich der Universitätsstadt Göttingen mitten in einer waldreichen Mittelgebirgslandschaft. Die architektonisch reizvollen Gebäude, umgeben von Gärten und Terrassen, und die schöne Umgebung bieten gute Voraussetzungen sowohl für konzentriertes Arbeiten und Lernen als auch zum Kraftschöpfen und Erholen.

Ursprünglich als Tagungs- und Begegnugnshaus für HIV-positive Menschen genutzt, die in den 80er-Jahren ofmals keine anderen Räumlichkeiten zur Nutzung erhielten, ist die Akademie Waldschlösschen heute ein wertvoller Ort für queere Bildung mit einem umfangreichen Seminarprogramm.

Im Interview erzählt Geschäftsführer Kevin Rosenberger über die Pläne eines Neubaus auf dem Gelände, das Vorhaben weitere behindertengerechte Zimmer zu bauen und über die Planungen zum großen Stiftungsfest im kommenden Jahr.

Zum Starten des Videos klicken.

Sein besonderes Profil erhält das Veranstaltungsangebot der Akademie durch Angebote für Schwule und Lesben, Trans*-, bi- und intersexuelle Menschen und ihre Lebenspartner_innen und Familien, für HIV-positive und an AIDS erkrankte Menschen und ihre Lebenspartner_innen, Fortbildungsveranstaltungen zu AIDS und sexualpädagogischen Themen sowie Seminare für Menschen mit geistiger Behinderung.

„Wir sind ein Ort der Begegnung, der sich der Humanisierung der Gesellschaft verpflichtet fühlt“: Dieser Kernsatz aus dem Leitbild der Akademie kennzeichnet das Selbstverständnis ihrer Bildungsarbeit: sie wird getragen von der Überzeugung, dass alle Menschen gleichberechtigt sind, der Solidarität mit Benachteiligten, der Akzeptanz verschiedener Lebensstile und Sexualitäten, der Neugier auf das „Fremde als Bereicherung“.

Das Waldschlösschen besteht aus einem denkmalgeschützten, komfortabel und ökologisch behutsam sanierten Altbau von 1904, dem 1991 nach baubiologischen Gesichtspunkten entstandenen »Waldhaus« und dem »Gartenhaus« von 2008.

Kevin Rosenberger

Die räumlichen Gegebenheiten der Häuser bieten viele Möglichkeiten. Den Seminargruppen stehen zehn Seminar- und Aufenthaltsräume zur Verfügung. Als Mittelpunkt und »soziales Zentrum« dient der Große Saal. Die Räume sind mit modernen Medien und Arbeitsmaterialien ausgestattet – vier davon auch mit Klavieren. Die meisten Seminarräume liegen ebenerdig mit Zugang zu Gärten und eigenen Terrassen, sodass im Sommer das Arbeiten im Freien möglich ist.

Jetzt kommt mit dem Berghaus eine Erweiterung des Zimmerangebots hinzu. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Fertig soll das neue Haus bereits im September 2023 sein.

Wer die wertvolle Arbeit der Stiftung Akademie Waldschlösschen unterstützen möchte, kann spenden an:

Förderverein Stiftung Akademie Waldschlösschen e.V.,
IBAN: DE44 2605 0001 0023 0014 80
BIC: NOLADE21GOE

Alle Infos zur Fördermitgliedschaft und weitere Inhalte zum Schlösschen findet ihr hier:

https://www.waldschloesschen.org/de/stiftung.html

Wenn euch mein Blog gefällt freue ich mich sehr, wenn ihr mir folgt und durch Teilen dieses Beitrags etwas mithelft, damit auch andere Menschen hier auf flosithiv.com finden. #sharingiscaring ❤

Flo

Sonntagsfrage: Wie alt ist Patrik Maas?

Im Rahmen der Welt-AIDS-Konferenz traf ich den Landesgeschäftsführer der AIDS-Hilfe NRW: Patrik Maas.

Im Interview sagt er: „U equals U – ein Thema, wo ich sage da waren wir nicht gut genug in den letzten Jahren. Da können wir mehr machen.“

Dies und viele Themen mehr inklusive der geheimen Formel zur Berechnung von Patriks Alter findet ihr hier im Video:

🔞Sicherheitshinweis: Unüberlegte Altersschätzungen in den Kommentaren könnten Ihre Beziehung zu Patrik Mass nachhaltig beeinflussen.

Auf Wiedersehen, Amsterdam.

❤️lichen Dank euch allen für die großartige Unterstützung zur Welt-AIDS-Konferenz.

Auch in den nächsten Tagen blogge ich hier noch Videointerviews mit spannenden Menschen, engagierten Aktivist_innen und Freund_innen im gemeinsamen Kampf für die Rechte von Menschen mit HIV & AIDS.

Es bleibt spannend. Es bleibt viel zu tun. Es bleibt eine Herausforderung.

Bye, bye aus Amsterdam – euer Flo. 💋

Dr Dirk Sander: „ 90-90-90 Ziele: Wir haben auch andere Probleme“

Soeben hält Dr. Dirk Sander auf der Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam seinen Vortrag. Dirk ist Referatsleiter für den Bereich Schwule und andere MSM (Männer die Sex mit Männern haben) und Leben mit HIV bei der Deutschen AIDS-Hilfe.

Kurz vor seinem Vortrag nahm er sich Zeit für ein Interview mit mir und seinen Blick auf die Konferenz.

„Wir sind in ja mittlerweile in einer Situation in der wir wirklich ernsthaft darüber nachdenken können, dass wir auch HIV beenden können

Über mehr zu erfahren zu seinen Plänen und den Fokus auf die wichtigen Präventionsthemen „Psychisches Wohlbefinden“ und „Substanzgebrauch“ schaut das ganze Interview:

Kommt die HIV-Heilung?

Armin Schafberger, Medizinreferent der Deutschen Aids-Hilfe über die Herausforderung der ethischen Bedenken:

DANKE fürs Folgen meines Blogs, das teilen mitdiskutieren und Verbreiten unserer Botschaften von der Welt-AIDS-Konferenz ♥️🍪♥️

Elton John rastet aus: „That makes me fucking crazy“

Ich mag ja etwas Drama. Ob im SchwuZ oder auf der Welt-AIDS-Konferenz: Menschen mit Leidenschaft sind großartig. Auch Elten John besuchte die Konferenz die noch bis Freitag in Amsterdam stattfindet und rastete hier in der Konferenz kurz aus:

„That makes me fucking crazy“

Hintergrund seiner völlig berechtigten Wut ist die Diskriminierung der LGBTIQ*-Community in Osteuropa. Die Lage für Menschen mit HIV hat sich dort drastisch verschlechtert: Mehr als 100.000 HIV-Neuinfektionen pro Jahr verzeichnet derzeit Russland. Tendenz steigend.

Was für ein Wahnsinn – denn weltweit gehen die Neuinfektionen eigentlich zurück. Wer nach den Gründen für diese Entwicklung sucht, findet schnell die Lösung: Die Homophobie der Regierung verhindert den Zugang zur Medikation: HIV-Aktivist_innen werden weggesperrt, es gibt keinerlei Zusammenarbeit mit NGO-Organisationen wie dies beispielsweise in Deutschland der Fall ist.

UNAIDS ist „äußerst besorgt“ und zwar zu recht: Denn in Russland erhalten 1/3 der von HIV-betroffenen Menschen keinen Zugang zu Medikamenten. Die Folge: eine HIV-Epidemie in Osteuropa mit dramatischen Infektionszahlen.https://www.instagram.com/p/BlnYO-EnFez/?utm_source=ig_share_sheet&igshid=1ww8bk1365hm8

„Politiker müssen menschlicher werden“ forderte daher Elton John wenn das Ziel – die AIDS-Epidemie bis 2030 zu beenden – auch erreicht werden soll. In seiner flammenden Rede mahnte er dazu endlich alle Menschen als Menschen zu behandeln und nicht als Angehörige verschiedener Gruppen.

Die Diskriminierung von drogengebrauchenden Menschen, von Menschen mit HIV, von Menschen der LGBTIQ*-Community in Osteuropa ist derzeit das wohl größte Problem der globalen Anstrengungen im Kampf gegen HIV/Aids.

Dieser Virus macht vor keiner Grenze halt. Wenn es uns nicht als Welt-Gemeinschaft gelingt auf die Regierungen in Osteuropa einzuwirken kann der Kampf gegen Aids nicht gelingen.

Wenngleich ich etwas Drama mag: Lasst uns dieses Drama gemeinsam beenden.

Denis: Diskriminierung auf Rezept

„Leiden Sie an AIDS?“ Die Frage auf dem Anamnesebogen seines neuen Zahnarztes beantwortete Denis wahrheitsgemäß mit “nein”. Er ist zwar HIV-positiv, doch es geht ihm gut, HIV ist bei ihm nicht mehr nachweisbar. Von Aids kann keine Rede sein.

Auf dem Behandlungsstuhl macht Denis den Zahnarzt auf die fehlerhafte Frage aufmerksam. Und der wird sauer, weil Denis die HIV-Infektion nicht angegeben hat. „Da wusste ich, wie ich von dem behandelt werde“, erinnert sich Denis.

Diskriminierungen im Gesundheitswesen hat er schon öfter erfahren. In der Notaufnahme wurde er einmal nach Hause geschickt, weil er dem Arzt erst nach der Blutabnahme von seiner HIV-Infektion erzählt hat. Das Arzt-Patienten-Verhältnis sei jetzt gestört, argumentierte der Arzt.

„Da fühlt man sich wie ein Aussätziger“, sagt Denis.

In solchen Momenten kann ein falscher oder unsensibler Umgang mit HIV-positiven Patienten besonders fatale Folgen haben. Manche unterlassen aufgrund schlechter Erfahrungen wichtige Arztbesuche (siehe rechts).

Denis kann heute selbstbewusst mit seiner HIV-Infektion umgehen. Aber das war nicht immer so. Als er mit 29 Jahren sein Testergebnis bekam, warf ihn das völlig aus der Bahn.

„Das war alles so unrealistisch. Selbst am Empfangstresen der Arztpraxis hab ich nicht rausgebracht, warum ich da bin“, erinnert er sich der sportliche 37-Jährige.

Doch mit seiner HIV-Praxis hatte Denis Glück, und er kennt auch andere Arztpraxen in seiner Heimatstadt Halle, die im Umgang mit HIV souverän sind.

„ Das ist gut für mich persönlich aber es kann nicht die Lösung sein. Jeder Arzt muss in der Lage sein Menschen mit HIV diskriminierungsfrei zu behandeln.

Hier das Interview mit Denis:

Auch Diskriminierung erfahren?

Erzähl mir davon und schreibe einen Kommentar.

Quelle Text: Deutsche AIDS-Hilfe